Mit der Kamera durch Südamerika
- Adrian Bachmann

- 13. Okt. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Okt. 2023
In der Schweiz oder in Europa im Allgemeinen ist es "relativ einfach", Streetfotografie auszuüben oder zu fotografieren. Speziell bei der Streetfotografie sind die meisten Leute so mit sich selbst beschäftigt oder fixiert aufs Handy, dass sie fast nichts um sich herum wahrnehmen, geschweige denn merken, wenn sie fotografiert werden. Wenn dazu die Kamera noch klein ist, fällt man überhaupt nicht auf.
Während meiner Südamerika Reise bin ich durch Argentinien, Chile, Uruguay und Kolumbien gereist. Die ersten drei Länder habe ich als sicher empfunden, wenn man sich an gewisse Regeln hält und den gesunden Menschenverstand einschaltet. Am besten ist es, wenn man die Einheimischen, im Hotel, Hostel etc. fragt, wo es sicher ist und wo nicht. Mit dieser Methode habe ich immer sehr gute Erfahrungen gemacht. In diesen Ländern bin ich auch nicht aufgefallen, die Leute dachten meistens, ich sei aus Brasilien. Speziell in Uruguay wurde ich oft auf portugiesisch angesprochen, obwohl ich kein Portugiesisch kann. Hingegen in Kolumbien war ich gefühlt auf 100 Kilometer der "Gringo". Mir wurde alles Erdenkliche zum Kaufen angeboten. Legales wie Illegales....
Chile und Uruguay sind relativ ähnlich wie die Schweiz. Uruguay ist sehr sicher und sauber. Die Busse fahren pünktlich auf die Minute und kommen auch pünktlich an. Ich war bei meiner ersten Busfahrt in Uruguay völlig überrascht, wie pünktlich die Busse waren, im Gegensatz zu Argentinien. In Uruguay kann man problemlos mit der Kamera durch die Strassen laufen, ohne dass etwas passiert (natürlich braucht es auch hier einen gesunden Menschenverstand). In Chile war einzig Santiago de Chile ein wenig kritisch. In Chile und speziell in Santiago de Chile nahm ich die Kamera nur aus der Tasche, wenn ich ein Foto machen wollte. Dasselbe in Argentinien inkl. Buenos Aires. Auch hier habe ich die Kamera in der Tasche gehabt, Foto gemacht und wieder verräumt. Ich muss noch dazu sagen, dass ich nie in der Nacht alleine unterwegs war. Ich habe meistens nur Tagsüber fotografiert und an Orten, wo es viele Menschen hatte.
In Kolumbien fand ich, dass die Leute am aufmerksamsten waren. Sie haben sofort gesehen, dass man eine Kamera in der Hand hatte, obwohl die Ricoh ja wirklich sehr klein und unauffällig ist. Oft habe ich Bilder aus der "Hüfte" gemacht, sprich ich habe die Kamera nicht hochgehalten und offensichtlich fotografiert. Wenn ich die Kamera ums Handgelenk hatte, aber nach oben gerichtet und abgedrückt, ist mir zum Teil aufgefallen, dass die Leute dies bemerkt haben. Manchmal haben sie dann gegrinst. Angesprochen wurde ich nie, was ich hier mache oder ob ich sie jetzt gerade fotografiert habe.
Hauptsächlich fotografiere ich in Schwarz-Weiss. Am liebsten habe ich hartes Licht, dann sind die Schatten so stark und ich mache auch gerne Bilder gegen die Sonne. Es gibt meistens sehr coole Effekte und dabei sind die Menschen nicht wirklich erkennbar. In Südamerika hingegen ist alles so bunt, die Häuser sind farbiger, die Stühle und Tische in den Restaurants etc. Zudem sind die Leute viel bunter angezogen als hier. Deshalb habe ich mich dann entschieden, in Schwarz-Weiss und Farbe zu fotografieren. Die Ricoh hat leider nur einen SD Karten Slot, so habe ich im Aufnahmemodus auf JPEG und RAW eingestellt. Dies hat den Vorteil, dass ich in Schwarz-Weiss fotografieren kann, das Bild im JPEG in Schwarz-Weiss habe und im RAW dann die Originaldatei, also in Farbe. Der Nachteil ist, dass mit diesen Einstellungen weniger Speicherplatz auf der SD Karte verfügbar ist. Aber die SD Karten kosten heute kein Vermögen mehr und so kann man sich genügend SD Karten kaufen.
Während der Reise habe ich die Bilder auf einer externen Festplatte gesichert. Für die Flüge oder Busfahrten hatte ich immer sämtliche Speicherkarten inkl. Festplatte bei mir in der Bauchtasche. Falls der Rucksack gestohlen worden wäre, hätte ich wenigstens noch die Bilder gehabt. Ich hatte keinen Laptop dabei, nur das Handy und ein I-Pad. Die Bilder habe ich sporadisch auf dem I-Pad angeschaut. Es ist ein grosser Unterschied, ob man die Bilder auf dem Kamera Display, auf dem I-Pad oder dann am Schluss am PC anschaut. Deshalb nie ein Bild auf der Kamera löschen.... Ich habe diverse Bilder, bei denen ich dachte, das ist nichts und am PC sah es ganz anders aus. Aber auch das Gegenteil ist oft passiert. Auf dem Kamera Display sah es toll aus, aber am PC kam dann die Enttäuschung und es hat mir nicht mehr gefallen.
Anbei findest du drei Bilder aus Kolumbien.






Kommentare